Heiraten einst und jetzt

Heiraten einst und jetzt
Eine Zeitreise

Es war einmal … Im Laufe der Zeit hat sich der Bund der Ehe stark verändert, in seinen Voraussetzungen, seinen Motiven und darin, wie, wann und wo gefeiert wird. Aus reiner Zweckgemeinschaft, die oft von den Eltern vereinbart wurde und der wirtschaftlichen Absicherung bzw. der Sicherung der Nachkommen diente, wurde ein Zusammenleben aus Liebe und die Feier dieser zum Event. Ganz so weit muss man gar nicht in die Vergangenheit blicken, allein in den letzten 60 Jahren hat sich so einiges verändert. Bei Anna und Stefan ist heute alles anders, als es noch vor war, als Annas Großeltern Leopoldine und Johann geheiratet haben. Aber seht selbst:



Anna & Stefan Anna und Stefan heiraten im kommenden Frühling. Die beiden haben sich im Internet kennengelernt. Seit einiger Zeit sind sie nun schon in jenem Ausnahmezustand, der sich Hochzeitsfieber nennt. Den Termin haben sie bereits fixiert, ein Samstag im Wonnemonat Mai soll es sein. War das erst einmal klar, ging es sofort an die Planung; nichts wie hinein in den größten Katalog der Welt, und so wurde gleich im Internet losrecherchiert: Locations, Brautkleid, Frisur, Gastgeschenke, Polterausflug, Hochzeitsreise, Musik, Fotograf usw. usf. Dann standen bereits die ersten notwendigen Meetings mit dem Wedding-Planner, dem Standesbeamten und dem Pfarrer ins Haus. Eineinhalb Jahre planen die beiden schon an ihrer Traumhochzeit und das Angebot an Ideen und Möglichkeiten ist schier endlos. Nebenbei besuchen sie nun auch einen Tanzkurs, auf dem Parkett wollen sie schließlich eine gute Figur machen und einen ansehnlichen Walzer hinlegen. Im Moment planen sie die Sitzordnung beim großen Fest in ihrer Traumlocation am See, und über die passende Dekoration des Festsaals, selbstverständlich zum Design der Papeterie passend, müssen sich die beiden auch noch Gedanken machen.



Leopoldine & Johann Früher, als Annas Großeltern jung waren, war das alles noch ganz anders. Als ihre Großeltern damals heirateten, war man weit vom digitalen Zeitalter entfernt, von Internetrecherche oder gar von Wedding-Plannern. Ihre Großmutter Leopoldine war sehr jung, als sie ihren zukünftigen Mann Johann auf dem Bauernhof ihrer Eltern kennenlernte. Der junge, fesche Bursch aus dem Dorf kam immer wieder einmal vorbei, auch zum „Fensterln“, und hielt schließlich beim Vater der Auserwählten um die Hand des Mädels an. Damals wurde nicht im Mai geheiratet, das kam überhaupt nicht in Frage, denn auf dem Hof war für Feste um diese Jahreszeit keinerlei Zeit. Erst nachdem die Ernte im Herbst eingebracht war und die kalte Zeit vor der Tür gestanden hatte, konnten sich die beiden vermählen. Es war ein Montag, denn samstags hatte der Pfarrer mit Hochzeiten nicht so recht seine Freude. Wurde am Samstag geheiratet, blieb am Sonntag die Kirche leer, das ganze Dorf musste sich schließlich noch vom Hochzeitsfest erholen. Leopoldine nähte ihr Kleid selbst und neben der Erinnerung im Herzen blieben ein paar wenige Schwarzweißfotos.

 

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